Herren I: HSG Fichtelgebirge – TV Roßtal 27:31

Ihren Saisonauftakt in der Handball-Landesliga Nord haben die Herren der HSG Fichtelgebirge deftig in den Sand gesetzt. Nicht weil der Gegner, TV Roßtal, übermächtig, nein, weil eine vernünftige Abwehrarbeit über die gesamte Spielzeit nicht vorhanden war.

HSG Fichtelgebirge: Broško, Gruber – Hartmann (1), Burger (2), Bralic (7), Flasche (3), Wippenbeck (10/2), Habedank, Ruckdäschel, Berger, Birner (1), Benda, Strýc (3)
Zuschauer: 220
Schiedsrichter: Hermannstädter/Richter (Herzogenaurach)
Strafzeiten: HSG 3, TVR 1
Rote Karten: HSG: Burger (HSG 52. Min, Foulspiel), TVR: Blaßeck (Tätlichkeit)
Spielfilm: 1:3, 4:3, 6:4, 6:6, 9:7, 11:7, 13:8, 13:11; 14:11, 14:14 15:14 (HZ), 16:14, 16:18, 17:19, 18:20, 21:20, 22:22, 25:23, 25:28, 27:29, 27:31

Mit Markus Tröger und Erik Hammer fehlten der HSG zwei Aktive aus beruflichen und verletzungsbedingten Gründen. Trotzdem stand dem TV Roßtal eine schlagkräftige Truppe gegenüber. In den ersten 10 Minuten entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Beim Stande von 6:6 waren es Burger, Wippenbeck und zweimal Bralic, die den Gastgeber mit 11:7 in Führung brachten. Der HSG-Express schien auf Touren zu kommen, obwohl die Abwehr löchrig wirkte. Beim Stande von 13:8 in der 20. Minute knickte Spielmacher Dominik Hartmann unglücklich um und konnte bis zum Pausenpfiff nicht mehr aufs Spielfeld zurück. Ab diesem Zeitpunkt war eine bestimmte Verunsicherung bei der HSG nicht zu übersehen. Hartmann fehlte nun in der Abwehr und Roßtal setzte zur Aufholjagd an. Steffen Schmid, Sebastian Schuh aus dem Rückraum und Kreisläufer Christoph Nepf nutzten die immer deutlicher werdende Abwehrschwäche der HSG konsequent und glichen kurz vor der Pause zum 14:14 aus. Johannes Wippenbeck, der in Manndeckung genommen wurde, gelang dennoch die 15:14 Halbzeitführung für die HSG.

Kurz nach Beginn der zweiten Spielhälfte setzte Stefan Flasche das 16:14. Im Verlauf der zweiten 30 Minuten wurde immer deutlicher, dass die beiden Unparteiischen wahrlich keine Heimschiedsrichter sind. Manchmal wurde man das Gefühl nicht los, dass plötzlich mit zwei Maßstäben gemessen wurde. Was auf der einen Seite geahndet, wurde auf der anderen Seite wohlwollend großzügiger ausgelegt. Anzumerken wäre, dass die Gäste erst in der letzten Spielminute eine Zeitstrafe und eine Rote Karte bekamen.

Dies soll aber nicht heißen, dass die HSG keine Chance gehabt hätte, diese Partie zu gewinnen. Es blieb ein offener Schlagabtausch, weil die HSG-Keeper Christopher Gruber und Miroslav Broško, trotz mangelnder Unterstützung von den Vorderleuten, glänzend reagierten. So stand es nach 48 Minuten 23:23, da HSG-Linksaußen Daniel Bralic mit technisch sauber ausgeführten Würfen seine Farben auf Tuchfühlung hielt. Hartmann versuchte sein Bestens war aber verletzungsbedingt läuferisch nicht mehr der Alte. Eine kämpferisch starke Leistung bot Adam Strýc, der in der 50. Minute das 25:23 für die HSG markierte.

Danach überschlugen sich die Ereignisse. Ein nicht geahndetes Foulspiel an Thomas Birner führte im Gegenzug (52. Minute) zu einer Roten Karte gegen Konstantin Burger, der seinen Gegner nicht regelkonform am Torwurf hinderte. Roßtal kam zum Ausgleich und witterte Morgenluft, während sich die HSG ihrem Schicksal überließ, mit 25:27 in Rückstand geriet und letztendlich mit einer schmerzlichen Niederlage vom Platz ging.

Bericht: Walter Lenhard